Qompendium Volume 1 – oder – Print lebt!


Ein Anruf aus Wiesbaden. Im Frühjahr. Multitalent Kimberly Lloyd erzählt mir von einem neuen Magazin ihrer Kreativ-Plattform Qompendium, dass sie lancieren will. Thema: 40 Jahre Mondlandung … und alles, was sich irgendwie daran anknüpfen lässt. Ob ich Lust hätte, dabei zu sein. Mit was genau?, frage ich. Mit allem, was Du schon immer mal machen wolltest, antwortet Ms Lloyd. In diesem Jahr feiern wir aber früh Weihnachten, denke ich, und wir brainstormen am Hörer wild weiter. Klar hat man als Journalist & Modetante zig Ideen auf Halde, die für den day job zu schräg, risky oder einfach textlich zu umfangreich sind. Und Bilderstrecken, für die man mit großartigen Kollegen und Mini-Budget „rumspinnen“ kann. Ein paar E-Mails hin und her und die Projekte, die ich beisteuern würde, standen fest:

1. Eine Accessoire-Produktion mit Science-Fiction-Spielfiguren unter dem Titel „The Fun Is Out There“ (s.u.; entstanden in Zusammenarbeit dem wunderbaren Stylisten Bernd Steingass und Top-Fotograf Jens Boldt. 1000 Dank, guys!!!),
2. ein begleitendes Interview mit „Andere Welten„-Gründer Richard Meyer und
3. ein Interview mit Drag-Queen-Legende Lady Bunny aus New York.

Auf letzteres bin ich besonders stolz, weil es meine erste komplett in Englisch realisierte Veröffentlichung ist :)

Die Interview-Texte stelle ich noch in dieser Woche hier online, zunächst mal die kleine Fotostrecke. Wer alles auf luxuriösem italienischem Papier sehen und lesen möchte – und wer Lust auf ein 300 Seiten starkes, intelligentes, freigeistiges, innovatives Magazin hat – solltejedoch nicht warten, sondern lieber zum gut sortierten Kiosk schlendern und Qompendium Voume 1

K.A.U.F.E.N.  ! ! !

Thanks again, Kimberly, for letting me be part of this amazing project!

Mehr Fotos: [click here]

Anno 2005: Medienmagazine über Luxuskommunikation

Beim sonntäglichen Aufräumen und Staubwischen, oder heißt das jetzt „swiffern“?, blätterte ich noch einmal durch zwei Magazine, in denen u.a. auch ich einst zur Berichterstattung über Luxusprodukte und -dienstleistungen sowie den deutschen Markt für selbige gequotet wurde. Bereits damals wurde gerade für good ol‘ Germany betont, wie wichtig Konzepte wie „timeless value“, also beständige, qualitativ hochwertige Klassiker sind, um dem eher kopfbetonten Käufer hierzulande ein Objekt begehrlich erscheinen zu lassen.

Und jetzt im Auge des Krisensturms vergeht kaum ein Tag wo man nicht in neuerlichen Strategiepapieren und Absichtserklärungen von Konzernen eben jene ehernen Marketingprinzipien wieder und wieder liest. Ich bin nun wahrlich kein Marketingexperte oder BWL-Crack, but maybe, just maybe braucht es diesmal ein klein wenig mehr Originalität, Chuzpe und out of the box thinking, um die Geldelite und vermögende Mittelschicht weiter bei Kauflaune zu halten oder erneut zu bringen. Mich jedenfalls beunruhigen solche Déjà-vus mehr als neue Ideen, die man beim ersten Hören für total besch….. hält.

Nur so ein Gedanke.

(Quelle: Insight. Markt & Management für Journalisten, Dez. 2005)

Der zweite Text unter dem Titel „Vom Feinsten“ erschien in der Ausgabe 10/05 Dezember/Januar des Magazins Pressesprecher und kann [hier] nachgelesen werden.

Interview mit Jeremy Hackett (für how to spend it)

Interview mit Jeremy Hackett (für how to spend it)

Interview mit Jeremy Hackett (für how to spend it)

„Bunte Schuhe stiften Unheil“, sagt Modeunternehmer und Stil-Kolumnist Jeremy Hackett – und findet in unserem Gespräch für a passion for fashion, das Mode-Spezial von how to spend it, noch weitere deutliche Worte zum Thema „Männer und Farbe“.

„Ich bin sicher, Soziologen haben eine schicke Theorie parat, warum Männer angeblich plötzlich nach bunten Schuhen verlangen. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass ihr Alltag enorm reglementiert ist und sie nach Ventilen für ihre kreative Seite suchen. Aber wenn bunte Schuhe die Antwort auf ein tristes, graues Leben sein sollten, ziehe ich trist und grau allemal vor.“ [weiterlesen]

…48, 49, 50: „how to spend it“ feiert Jubiläum

„Mit dem Reichtum fertig zu werden, ist auch ein Problem“ (Oscar Wilde)

Nach knapp sieben Jahren ist es vollbracht: soeben haben wir die 50. Ausgabe von how to spend it, dem Luxusmagazin der Financial Times Deutschland, auf den Weg zu Abonnenten, Vielfliegern und Kioskkäufern gebracht. Wer hätte gedacht, dass eine kleine Truppe aus Redakteuren und Grafikern, angetreten im September 2001 eine deutsche Ausgabe der überaus erfolgreichen FT-Beilage zu entwickeln, in kurzer Zeit zu die Branche bewegenden ‚Revoluzzern‘ werden sollte?

Die überregionalen Magazinbeilagen in deutschen Tageszeitungen waren damals, vom wackeren SZ Magazin abgesehen, mindestens scheintot. Und nur zwei Monate nach dem 11. September – überhaupt im Krater der Dot-Com-Implosion – eine Lifestyle-Publikation zu lancieren, die den Luxusbegriff ganz wörtlich nimmt? Träumerei, Wagnis oder Dummheit, je nachdem welcher Expertenmeinung man lieber glauben wollte.

Wir durften (!) träumen – und hatten gleichzeitig jede Menge Hausaufgaben zu machen. Organisches Wachstum, redaktionelles Freischwimmen und ganz, ganz viel lernen über die Welt der Luxusgüter, ihre Hersteller und den deutschen Markt für Schönes und Kostspieliges. Etliche Konkurrenten und Nachahmer später können wir mit ein klein wenig Stolz behaupten, eine Nische begründet und geprägt zu haben, die es so vorher in Deutschland noch gar nicht gab.

Wir haben ein Lifestyle-Magazin geformt, das einen sinnlichen Kontrast bildet zu den harten Wirtschaftsnews und Politiknachrichten, wie sie die FTD börsentäglich liefert. Und das sich auf journalistisch wie optisch hohem Niveau mit Themen beschäftigt, die man unter dem Stichwort „intelligent high-end consuming“ zusammenfassen könnte. Oder einfach mit how to spend it.

In den nächsten Wochen möchte ich an dieser Stelle in kurzen Streiflichtern zurückblicken auf einige der interessantesten Persönlichkeiten und Geschichten, die ich in den vergangenen sieben Jahre an Bord von htsi treffen bzw. erleben durfte.

Ich wünsche Ihnen – und mir – viel Vergnügen!

P.S. Keineswegs versäumen möchte ich an dieser Stelle, allen zu danken, die das gesamte how to spend it-Team (und mich ganz persönlich) unterstützt, gefordert und gefördert haben, uns mit ihrem Know-how zur Seite standen und uns halfen, auch in heißen Phasen nicht den Kopf zu verlieren. Statt einer langen Liste, auf der dann bestimmt jemand fehlt, greife ich auf eine beliebte, aber ganz ehrlich gemeinte Floskel aus Oscar-Dankesreden zurück:

You know who you are!!

Herzlichen Dank & Cheers to you all!