Countdown Berlin #43: 12 Fragen an Les-Mads-Bloggerin Katja Schweitzberger

Worauf freust du dich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

Neben den Shows talentierter Jungdesigner wie Hien Le, Augustin Teboul oder Von Bardonitz, natürlich auf unsere Opening Party mit Dandy Diary im Flamingo. Das wird sicher fetzig.

Dein liebstes Stück für den Winter 2012/2013, ein absolutes Must-have?

Ich durfte vorab schon einen Blick auf die neue Kollektion von Malaikaraiss werfen und habe mich total in einen Rock aus plissiertem Leder mit schwarzen Swarovski-Steinen verguckt.

Was ist dein geheimes Talent?

Synchronstimmen zuordnen.

Welche Superheldin wärest du gern?

Tank Girl

Zu welcher Musik joggst du am liebsten?

Ich jogge eigentlich nie. Im Fitnesstudio höre ich gerne Ladytron.

Von welchem Film kriegst du nie genug?

Aktuell gerade „Drive”, auch der Soundtrack ist großartig. Außerdem „Night on Earth”, „Brazil” und „The Royal Tenenbaums”.

Was liest du gerade?

Wenn du heulen willst, geh raus!“ von Kelly Cutrone.

Dein erstes Auto war …

Ich hatte noch nie ein eigenes Auto.

Dein Lebensmotto?

Habe ich nicht. Das Leben verändert sich doch ständig, wie kann man sich da auf ein immer gültiges Motto festlegen?

Was langweilt dich?

Blinde Trend-Hörigkeit.

Was treibt dich an?

Freude an der Mode, Neugierde und Begeisterungsfähigkeit.

Web-bekannt wurde die gebürtige Darmstädterin Katja Schweitzberger mit ihrem Blog bees and ballons. Seit September 2011 hat sie nun bei Deutschlands erfolgreichstem Modeblog Les Mads den pencil skirt an.

HÖRTIPP:
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Countdown Berlin #42: 12 Fragen an Designerin Malaika Raiss von MALAIKARAISS

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

Meine erste eigene Runway-Show – und das Schnitzel im Borchardts auf der „Vogue”-Party.

Das liebste Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, ein absolutes Must-have?

Eine kurze schwarze Abend-Jacke, mit Einsatz aus plissiertem Leder.

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

Starke, feminine Casual-Styles mit 70’s Flair aus innovativen Materialien.

Welches ist Ihr geheimes Talent?

Man sagt, ich kann sehr gut kochen; am liebsten traditionelle Gerichte wie bei Oma.

Welcher Superheld wären Sie gern?

Wonder Woman.

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

Ich jogge nicht. Mein momentaner Musik-Liebling „Dillon

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

Star Wars”.

Was lesen Sie gerade?

Sleeping with the Enemy: Coco Chanel’s Secret War

Ihr erstes Auto war …

… ein VW Polo.

Ihr Lebensmotto?

Lebe den Tag.

Was langweilt Sie?

Ignorante Menschen.

Was treibt Sie an?

Liebe Menschen, die mich unterstützen – und der Wille, mein Label voranzubringen.

Malaika Raiss, 26, kam nach ihrem Abschluss als staatlich geprüfte Modedesignerin in Mannheim im Sommer 2008 nach Berlin. Zunächst war sie Assistentin im Team von Lala Berlin, danach arbeitete sie freiberuflich für verschiedene Label. Seit 2010 arbeitet sie nun mit ihrem Team an den klaren Silhouetten und den humorvollen Details ihres Labels MALAIKARAISS. Das Credo: Modische all time favorites – gefertigt mit viel Liebe, noch mehr Hingabe und einem breiten Lächeln.

HÖRTIPP:
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Countdown Berlin #41: 12 Fragen an Anna Franke und Janine Weber von MAJACO

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

 

Unsere erste eigene große Show am 19. Januar um 21 Uhr im Karlsson!!!

 

Ihr liebstes Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, das absolute Must-have?

 

Ein legerer Wolljerseyoverall in Nadelstreifenoptik.

 

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

 

Après-Ski anno 1966.

 

Welches ist Ihr geheimes Talent?

 

Was wäre ein geheimes Talent, wenn es jeder kennen würde?

 

Welcher Superheld wären Sie gern?

 

Black Widow – ein Allroundtalent der Superklasse. Sie ist Abenteurerin, Geheimagentin und Ballerina.

 

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

 

Madonnas Album „Hard Candy

 

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

 

The September Issue

 

Was lesen Sie gerade?

 

Bestellungen beim Universum. Ein Handbuch zur Wunscherfüllung” von Bärbel Mohr.

 

Ihr erstes Auto war …
Ich fahre Rad.

 

Ihr Lebensmotto?

 

Durch Stolpern kommt man weiter. Man darf nur nicht fallen und liegenbleiben.

 

Was langweilt Sie?

 

Stillstand.

 

Was treibt Sie an?

 

Herausforderungen.

 

Die zwei jungen Designerinnen Anna Franke und Janine Weber lernten sich während des Studiums in Berlin kennen und entschlossen sich nach zahlreichen beruflichen Zwischenstopps schließlich dazu, mit majaco ein eigenes Label zu gründen. Zeitgeist und Tragbarkeit sind ihre zwei wichtigsten Maximen, ihre Entwürfe sollen den Alltagstest bestehen und sympathisch sein.

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Countdown Berlin #40: 12 Fragen an Designer Richard Kravetz

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

 

Am meisten freue ich mich auf die Präsentation meiner Kollektion.

 

Ihr liebstes Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, das absolute Must-have?

 

Mäntel

 

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

 

Sie ist tragbar.

 

Welches ist Ihr geheimes Talent?

 

Pantomime und Singen.

 

Welcher Superheld wären Sie gern?

 

Superman

 

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

 

Electro House

 

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

 

Der Teufel trägt Prada

 

Was lesen Sie gerade?

 

„Vogue”

 

Ihr erstes Auto war …
Ein Chrysler 300C

 

Ihr Lebensmotto?

 

Alles Gute und Böse im Leben kommt zurück.

 

Was langweilt Sie?

 

Auf etwas zu warten

 

Was treibt Sie an?

 

MUSIK!

 

Der Designer Richard Kravetz wurde in Moldawien geboren und schlug zunächst eine Laufbahn als Tänzer und Choreograph ein. Später nähte er seiner gesamten Kompanie Showkostüme und setzte sein modisches Engagement mit einem dreijährigen Designstudium in Litauen fort. Wie im Ballett ist eine von Kravetz‘ Haupt-Inspirationsquellen eine romantische Märchenwelt, umgesetzt für moderne, urbane Frauen. Sein liebster Stoff: Seide!

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Countdown Berlin #39: 12 Fragen an Designerin Inna Thomas von Sava Nald

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

 

Darauf, die Leute mit meiner neuen Kollektion begeistern zu können.

 

Das liebste Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, ein absolutes Must-have?

 

Meine persönlichen Favoriten sind die Kleider der Kollektion, ein klassisches Muss für jede Frau.

 

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

 

Die Kollektion besticht durch ein Spiel mit reizvollen Formen im Kontrast zu geheimnisvoll wirkenden, strikten Schnitten, kurz: Understatement trifft Charme!

 

Welches ist Ihr geheimes Talent?

 

Psssst: Meine Familie überrasche ich sehr gerne mit kunstvoll verzierten, leckeren Torten.

 

Welcher Superheld wären Sie gern?

 

Ich bin lieber ich selbst.

 

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

 

Zum Joggen habe ich leider keine Zeit, aber ansonsten höre ich viele Genres durcheinander. Momentan vor allem Klassik.

 

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

 

Filme über die Familie Tudor haben es mir besonders angetan.

 

Was lesen Sie gerade?

 

Meinen Kindern zuliebe jeden Abend Käpt’n Sharky. Davon kriegen sie nicht genug!

 

Ihr erstes Auto war …

 

Ein Infiniti, und dem bin ich schon seit fünf Jahren treu.

 

Was langweilt Sie?

 

Bei und mit mir gibt es keine Langeweile und es ist immer etwas zu tun.

 

Für die Mode ihres Labels Sava Nald setzt Designerin Inna Thomas vorwiegend auf hochwertige Materialien wie Pelz, Seider oder Merinowolle. Was daraus entsteht sind moderne, betont feminine Entwürfe, bei denen sie auch aus Klassikern wie dem kleinen Schwarzen mit Laser-Cut-outs noch innovativen Appeal herauskitzelt. Bleistiftröcke und Schluppenblusen sowie elegante Kleider ergänzen das textile Portfolio von Sava Nald.

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Countdown Berlin #38: 12 Fragen an Designerin Christina Duxa

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

 

Auf meine erste Show mit Claudia Effenberg und die Präsentation unserer ersten gemeinsamen Kollektion. Und natürlich auf die Zusammenarbeit mit unseren tollen Partnern.

 

Ihr liebstes Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, das absolute Must-have?

 

Die Bomber-Jacke aus Seidenrosen.

 

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

 

Absolut „La Vie en Rose”: sehr feminin, sexy und im Namen der Rose.

 

Welches ist Ihr geheimes Talent?

 

Networking.

 

Welcher Superheld wären Sie gern?

 

Buddah

 

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

 

Keine Musik. Ich aktiviere statt der Ohren lieber die Nase und die Augen für die Natur.

 

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

 

Vom „Denver-Clan” – wegen der 80er-Jahre-Outfits.

 

Was lesen Sie gerade?

 

Zur Zeit schreibe ich an meinem eigenen Buch: „Die 10 Geheimnisse für DIE perfekte Partnerschaft“.

 

Ihr erstes Auto?

 

Ein Franzose aus Paris …

 

Ihr Lebensmotto?

 

T.U.N. – einfach machen.

 

Was langweilt Sie?

 

Intoleranz.

 

Was treibt Sie an?

 

Die Lust am Leben.

 

Designerin Christina Duxa wandelt mit ihren Couture-Kollektionen konsequent auf dem red carpet üppiger Eleganz. Ihre liebsten Stoffe: Satin, Crêpe de Chine und Seidenjersey – und zwar gern in glamourösen Tönen wie Champagner und Crème.

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Countdown Berlin #37: 12 Fragen an Annelie Augustin & Odély Teboul von Augustin Teboul

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

 

Unsere Show.

 

Ihr liebstes Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, das absolute Must-have?

 

Können wir noch nicht sagen – sie ist noch nicht fertig …

 

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

 

A trip through the mental labyrinth.

 

Welches ist Ihr geheimes Talent?

 

Sagen wir nicht.

 

Welcher Superheld wären Sie gern?

 

Annelie: Ein Schutzengel
Odély: Serge Gainsbourg

 

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

 

Annelie: Ebony Bones
Odély: „She’s a maniac” aus dem Film „Flashdance”

 

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

 

Annelie: „Paris-Texas
Odély: „Pretty Woman

 

Was lesen Sie gerade?

 

Annelie: Sarah Kane und Anton Tschechow
Odély: „Just Kids” von Patti Smith und erotische Gedichte von E(dward) E(stlin) Cummings

 

Ihr Lebensmotto?

 

Odély: Demain il fera jour
Annelie: Mais d’abord cette nuit il fera nuit
(Morgen ist ein anderer Tag.
Aber davor wird es Nacht.)

 

Was langweilt Sie?

 

Annelie: Mode
Odély: Rationalismus

 

Was treibt Sie an?

 

Annelie: Mode
Odély: Ideale

 

Vor allem auf eine Farbe hat sich das Design-Duo Augustin Teboul einigen können: Schwarz. Ein Glück, denn ähnlich sind sich Annelie Augustin, in Deutschland geboren und Fan minimalistischer Silhouetten, und Odély Teboul, die chaotische Französin mit einem Faible für nostalgisches Handwerk, nur in ihren kreativen Grundsätzen und ihrer Interpretation moderner Weiblichkeit.

 

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German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Andrea Karg, Allude

Ich koche am liebsten für meine Familie und Freunde.

Diese Zutat ist in meiner Küche unverzichtbar: frische Kräuter.

Meine kulinarische Sünde sind Pommes Frites.

Meine Lieblingsküche: die chinesische – in China.

Mein Highlight aus Mamas Küche: Rheinischer Sauerbraten mit Klößen.

Mit diesem Gericht punkte ich immer: Spaghetti Bolognese.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner: daheim.

Eine gute Dinner-Party sollte immer völlig unaufgeregt sein – und als Highlight die Gespräche und nicht das Essen in Erinnerung bleiben.

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen: friends & family.

Das perfekte Dinner beginnt um 19.30 ct aber dann …

Die schönste Tischdekoration ist für mich: schönes Geschirr, Gläser und Besteck.

Diät ist langweilig.

Das Lieblingsrezept von Allude-Gründerin Andrea Karg und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

Countdown Berlin #36: 12 Fragen an Designer Mariusz Przybylski

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

 

Auf Berlin, ich liebe diese Stadt. Und ich bin glücklich, hier meine Mode präsentieren zu können, vor einem Publikum, das Mode versteht.

 

Ihr liebstes Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, das absolute Must-have?

 

Eine der futuristischen Männer-Blusen.

 

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

 

Futuristische Details treffen auf das „Stadel”-Thema der Kollektion und ergeben ein innovatives Ganzes.

 

Welches ist Ihr geheimes Talent?

 

Wäre ich nicht Modedesigner geworden, dann würde ich als Psychologe arbeiten.

 

Welcher Superheld wären Sie gern?

 

Ich wäre gern Tigger aus Disneys „Winnie-the-Pooh“, wir haben ein ähnliches Temperament.

 

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

 

Beim Laufen höre ich nur meinem eigenen Atem zu.

 

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

 

Picknick am Valentinstag“ and „I am Love“.

 

Was lesen Sie gerade?

 

By Nightfall“ von Michael Cunningham.

 

Ihr erstes Auto?

 

Ich bleibe U-Bahn und Taxi treu.

 

Ihr Lebensmotto?

 

To create simple but modern things.

 

Was langweilt Sie?

 

Humorlosigkeit.

 

Was treibt Sie an?

 

Inspirierende, offene Menschen – und der Geruch von Benzin.

 

In seiner Heimat Polen ist der Designer Mariusz Przybylski ebenso bekannt wie erfolgreich. Seine hochwertige Interpretationen modischer Avantgarde, die coolness und Androgynität seiner Entwürfe machen ihn dort auch bei (mutigen) Stars und Sternchen beliebt. Feinste italienische Stoffe wie Kaschmir, Wolle, Seide und auch hauchdünnes Leder sind seine Material-Markenzeichen.

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Countdown Berlin #35: 12 Fragen an Nait Rosenfelder & Roey Vollman von Eva & Bernard

Worauf freuen Sie sich bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin am meisten?

 

Natürlich freuen wir uns vor allem auf die Präsentation unserer Kollektion im Studio-Areal des Zeltes am Brandenburger Tor. So viel Planung steckt da drin, weil wir diesmal ein großformatiges Kunstwerk von Olaf Kühnemann in der Location installiert haben werden. Es ist Teil einer besonderen Kooperation zwischen uns und dem Künstler bei der neuen Winter-Kollektion.

 

Ihr liebstes Stück aus Ihrer Kollektion für den Winter 2012/2013, das absolute Must-have?

 

Da wir zum ersten Mal unseren eigenen Print designt haben, würden wir sagen: unbedingt eines der bedruckten Satin-Teile.

 

Ihre Kollektion A/W 2012/2013 in einem Satz?

 

An exploration of the duality between the loose and the restricted, between youth and adulthood.

 

Welches ist Ihr geheimes Talent?

 

Vielleicht würde es einige Menschen in unserem Umfeld überraschen, dass wir kochen können.

 

Welcher Superheld wären Sie gern?

 

Roey: Superman
Nait: Catwoman

 

Zu welcher Musik joggen Sie am liebsten?

 

Leider joggen wir nicht. Aber wenn wir es täten, dann vielleicht zu Musik von Caribou und Hot Chip.

 

Von welchem Film kriegen Sie nie genug?

 

Nait: „The Big Lebowski” & „The Graduate”
Roey: „Jackie Brown”

 

Was lesen Sie gerade?

 

Gerade sind wir mit Jennifer Egans Roman „A Visit From the Goon Squad” durch und überlegen: „Was jetzt?”

 

Ihr erstes Auto?

 

Roey: Ein alter marineblauer Opel. Keine Ahnung, was für ein Modell.
Nait: Ein roter Fiat 128.

 

Ihr Lebensmotto?

 

There should be more than this.

 

Was langweilt Sie?

 

Zu viel Routine.

 

Was treibt Sie an?

 

Neugier. Die Zukunft.

 

Das Label Eva & Bernhard wurde 2009 von der israelischen Modedesignerin Nait Rosenfelder und ihrem Ehemann Roey Vollmann gegründet – in ihrer Wahlheimat Berlin (hier geht es zur Website). Zuvor war Rosenfelder, bekennende Fashion-Autodidaktin, in Tel Aviv mit ihrem damaligen Label NAIT erfolgreich.

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German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Ramiro Calderon Alvarado von Miroike

Ich koche am liebsten für Besuch.

Diese Zutat ist in meiner Küche unverzichtbar: Kartoffeln.

Meine kulinarische Sünde sind Chips zum Rumpsteak. Eine wirkliche Sünde wurde mir jüngst in einem Brandenburger Café serviert: Statt eines Cappuccinos kam Filterkaffee mit Schlagsahne!

Meine Lieblingsküche ist die bolivianische.

Das beste Essen, das ich je genoss: Das war im La Tour d’argent in Paris.

Mein Highlight aus Mamas Küche: Schmorbraten mit pikanter Pflaumensoße.

Mit diesem Gericht punkte ich immer: Dinkelpfannkuchen zum Brunch.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner: Hummer grillen auf dem Gletscher – oder Wildlachs direkt am Fluss bei den Grizzlys.

Eine gute Dinner-Party sollte möglichst viel gemeinsame Zubereitungszeit erfordern und viel zu Trinken bieten.

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen: Obelix (mit Wildschwein) … und viele andere

Das perfekte Dinner beginnt um 20.00 Uhr.

Die schönste Tischdekoration ist für mich ein eine kühle Pot Lyonnais mit einem vorzüglichen Beaujolais inside.

Diät ist wenn man es sich einteilt: FDH und FDAHS („Friss die Hälfte„ und „Friss die andere Hälfte später”)

Das Lieblingsrezept von Ramiro Calderon Alvarado & Ulrike Seidel von Miroike und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

Den Kinderstar-Ruhm überlebt: Exklusiv-Interview mit Mezzosopranistin Sandra Schwarzhaupt in New York

Als wir hörten, dass Sandra Schwarzhaupt – gefeiertes Sopran-Wunderkind der Neunziger – heute in New York lebt, mussten wir einfach versuchen, sie zu treffen. Seit der Box-Hymne „Hero of the Night” für Axel Schultz und Titeln wie „Written in the Stars” sind Matthias und ich Fans der Sängerin, die als 10-Jährige debütierte.

In diesem jungen Alter spielte sie ein Mozart-Album ein, trat kurze Zeit darauf in der ehrwürdigen New Yorker Carnegie Hall auf sowie in weiteren Konzerthäusern in Europa. Es folgten der Jugend-Förderpreis, ein Weihnachtskonzert für Alt-Bundeskanzler Kohl 1991, ein weiteres Mozart-Album sowie Opernrollen und Liederabende rund um die Welt.

Als Teenie versuchte sich Sandra Schwarzhaupt zunächst erfolgreich in der Popmusik: zwei Chart-Platzierungen, drei CDs, mehrere Singles resultierten daraus. Erfolge, von denen sie sich mittlerweile künstlerisch Lichtjahre entfernt hat.

Nach der Studioeinspielung von Grigori Frids Monooper „Anne Frank” aber verliert sich allmählich ihre Spur, zumindest in den Medien.

Mit reichlich Neugier im Gepäck und Schweiß auf der Stirn – die Hitzewelle strafte Manhattan an diesem Tag mit flirrenden 39 Grad Celsius – eilten wir ins noble St. Regis Hotel, zu unserem Interviewtermin mit Sandra Schwarzhaupt. Und erlebten eine faszinierende junge Frau, die das Wunderkind hinter sich gelassen hat, ihr Talent und eine ungewöhnlich intensive Präsenz keineswegs. Dass sie viel gelernt hat in ihrer bisherigen Karriere, dass Höhen und Tiefen sie früh über ihr Alter hinaus reifer haben werden lassen, das klingt aus jedem Wort. Eines steht nach wenigen Fragen aber fest: Wir treffen in der kleinen Bibliothek des Luxushotels nicht auf einen „gefallenen” Kinder-Star, sondern eine ernsthafte Künstlerin, die den Mut hatte, rechtzeitig aus der oberflächlichen TV-Tingelei auszusteigen und der seichten Muse Adieu zu sagen. Nur im selbstgewählten US-„Exil” konnte sie ihre Stimme und Ausdrucksfähigkeit in Ruhe schleifen wie einen Diamant. Mit den Schattenseiten des Showbusiness, in die sie als Teenager ebenso trat wie in (zu) frühes Rampenlicht des Ruhms, hat sich die 33-Jährige wie es scheint ausgesöhnt.

Noch Stunden später werden wir beim Spazieren durch die Nachmittagsglut über das Gespräch diskutieren, Zwischentöne deuten und all das interpretieren, was Sandra Schwarzhaupt nur mit Blicken und Gesten, nicht aber Worten gesagt hat.

Die erste Frage hat gleich mit dem Wetter zu tun. Ich weiß von Sängern, vor allem Pop-Sängern, die beispielsweise länger in Las Vegas gastierten, dass heiße Luft der Stimme ganz schön zusetzt. Wie geht es Ihnen damit im mörderischen New Yorker Sommer bei knapp unter 40 Grad?

Mein Rat ist: drinnen bleiben, viel trinken, gut essen und wenig Bewegung in der Hitze. Einfach auf die Arbeit konzentrieren, auf das, was wichtig ist. An die vielen Klimaanlagen hier muss man sich allerdings gewöhnen, vor allem im Kino ist es frostig. Wenn man darüber jedoch ständig nachdenkt, dann ist man nicht mehr Sänger, sondern ein Sklave der Singerei.

Warum überhaupt New York? Wie lange sind Sie jetzt genau hier?

2006 habe ich mein Künstlervisum erhalten und es gerade verlängert. Es gilt immer für drei Jahre. Ich möchte danach die Green Card bekommen, hoffentlich klappt’s. Zum Warum: Meine Gesangslehrerin Sonja Karlsen lebt hier und ich brauchte einen Ortswechsel für mich selbst. Und auch für meine Weiterentwicklung, um mich auf das vorzubereiten, was ich zukünftig erreichen will. Somit bin ich später eigentlich „zurückgekehrt”, denn hier in Manhattan fing damals alles an, hier hatte ich meinen ersten Gesangslehrer. Meine Eltern und ich waren oft in New York, meine Großmutter hat auch noch eine Wohnung hier, was sehr hilfreich ist, wenn man länger bleibt. Und das lustige ist: Ich arbeite jetzt mit der Lehrerin zusammen, die mir damals geholfen hat, ganz am Anfang. Sonja ist also mit der wichtigste Grund, warum ich zurückkam.

Wo leben Sie?

Auf der Upper West Side. Sehr ruhig, es gibt etwas Grün, gute Restaurants. Ohnehin hat man in dieser Stadt alles, was man braucht.

Angefangen haben Sie ganz, ganz jung, ohne richtigen Gesangsunterricht. Oder wirkte das immer nur so?

Mit zehn Jahren wurde ich sozusagen „präsentiert”. Es sieht dann alles so spielerisch aus, ich weiß. Vor meinem Debüt hatte ich zunächst einen Privatlehrer in der Schweiz. Statt schwimmen zu gehen habe ich einmal die Woche gesungen. Eher ungewöhnlich in dem Alter, aber das hat mich vorbereitet. Und hier in New York habe ich dann Privatunterricht genommen und jeden Tag intensiv an meiner Stimme gearbeitete und die Mozart-Lieder einstudiert, mit denen ich bekannt wurde. Wie gesagt, was bei mir als Kind so mühelos und „natürlich” aussah, hatte schon eine Basis. Dennoch: Wenn man sich mehr auf das eigene Talent verlässt und nicht mehr so sehr auf die Technik besteht, dann wird für die Stimme aus „ohne nachzudenken” schnell „gefährlich”.

Das will ich später noch genauer wissen. Noch mal ganz harmlos: Ihre Lieblingsorte in New York?

West Village. East Village. Central Park, ich jogge sehr gern um das Reservoir. Die Skyline, die man da sieht, ist einfach sehr außergewöhnlich. So wie die ungeheure Dynamik der Stadt – immer wieder gibt‘s was Neues! Und immer dann, wenn man kurz meint, schon alles gesehen zu haben.

Das heißt, eine Rückkehr nach Europa steht nicht bevor?

Doch, selbstverständlich! Ich versuche jetzt so langsam wieder, alles zu balancieren. Mein Singen in Europa und mein Singen hier in New York bzw. Amerika, denn ich vermisse meine Heimat. Wurzeln sind Wurzeln, und die gehen nicht verloren.

Warum treffen wir uns eigentlich im – wunderschönen! – St. Regis Hotel?

Weil ich hier oft im Winter eine heiße Schokolade trinke und es für ein Interview einfach urgemütlich ist.

Klingt total banal aber: Sie leben jetzt vom Singen?

Ja, richtig, vom Singen. Und zwischen Engagements und Konzerten arbeite ich seit 2007 mit Kindern. Ich gebe ihnen Gesangsunterricht und bringe in einer Filmschule 4- bis 12-Jährigen bei, vor der Kamera zu singen, sich zu bewegen, zu schauspielern. Das macht mir einen Riesenspaß, denn wie man als Kind das Singen empfindet und auch den Unterricht, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern!

Was sind die nächsten Projekte in Ihrer Solokarriere?

Ich werde am 24. Januar 2012 in Houston die Jane Seymour in Donizettis „Anna Bolena” singen, im Oktober habe ich hier in New York als Solistin mit der Kammer Philharmonie in Gustav Mahlers „Lied von der Erde” gesungen. Einige Aufnahmen und Produktionen sind derzeit in der Schwebe, darüber kann ich noch nicht sprechen. Ich habe ja 2006 das Stimmfach gewechselt: vom Sopran zum lyrischen Mezzosopran. Wegen des Pop-Singens war ich in stimmlichen Schwierigkeiten und musste die Stimme deshalb von Grund auf neu aufbauen, ein neues Instrument lernen, sozusagen. Es war sehr wichtig mit meiner Lehrerin hier in New York die Zeit und Ruhe zu haben, um jeden Tag am neuen Repertoire zu arbeiten. Das sind ganz andere Rollen. Ich habe vorher die leichten Sopranrollen gesungen: Pamina, Despina, Susanna, Adele und so weiter. Als Neu-Mezzo musste ich auch da umsatteln und trainieren, trainieren, trainieren.

Sind das jetzt weniger Rollen? Schränkt das die Auswahl ein?

Nein, gar nicht. Als lyrischer Mezzo mit Koloratur singe ich alles, was zu meiner Stimme passt. Die Einarbeitung aber braucht einfach Zeit, das macht man nicht mal eben zwischen zwei Fernsehsendungen.

Sie haben gesagt, Sie waren in „stimmlichen Schwierigkeiten”. Wie schlimm stand es genau um Ihre Stimme?

Wollen wir etwas Drama einbauen?

Aber gern!

Ja, Drama ist immer gut. Wenn man als Kind gesungen hat, dann macht man das sehr oft „auf Natur”. Ich habe sehr hart gearbeitet, trotzdem war aber eine natürliche Begabung da, welche mir das Singen ermöglicht hat. Das war mir damals alles nicht bewusst, der ganze physiognomische Ablauf. Dann hatte ich auch eine zeitlang eine kleine Pop-Karriere, und das ist eine andere Gesangstechnik. Ich sang ohne felsenfeste Technik, und dann auch noch Pop …

Gab es eine richtige Stimm-Krise, hat ein Arzt gesagt „Oh, oh …”?

Nein, mit meinen Stimmbändern war Gott sei dank noch nichts. Ich habe selber gemerkt, dass der eine Ton nicht mehr so kam, ein anderer nicht mehr so gut saß. Hinzu kam, dass sich meine Stimme von Natur aus eher in der Mezzo- als in der Sopran-Lage wohlfühlt. Also mussten wir alles von der Mittellage bis in die Höhe wieder aufbauen. Das passiert vielen, dass man sich zurückziehen muss. Ich wäre dumm gewesen, hätte ich weiterhin eine Pop-Karriere angestrebt aus lauter Ego. Da hätte ich niemanden einen Gefallen getan. Am wenigsten mir selber.

Sie haben mal gesagt: „Das Pop- Business ist wie ein Fleischwolf“.

Richtig

Liefen Sie Gefahr, darin zermalmt zu werden? Beließen Sie es deshalb mit einem Ausflug in diese Welt und kehrten zur ernsthaften Muse, der Klassik zurück?

Ja, beides stimmt. Ich glaube, jedes Geschäft kann gefährlich werden, wenn man nicht vorsichtig ist. Man muss wissen, wann man die Bremse ziehen sollte, wie viel man sich zutrauen kann. Der Druck, Platten, CDs, Downloads zu verkaufen, der steht im Mittelpunkt. Und wenn man nicht mehr so viel verkauft, dann heißt es: „Der Nächste bitte”. Maßvoll mit seinen Ressourcen umzugehen ist immens wichtig, gerade in einer hektischen Stadt, einer hektischen Welt.

In den USA gilt gerade Jackie Evancho von „America‘s Got Talent” als ein neues Wunderkind. Sie ist elf, also nur unwesentlich älter als Sie bei Ihrem Debüt damals. Wenn Sie so ein kleines Mädchen im Scheinwerferlicht sehen, was denken Sie dann?

Ich hoffe für sie, dass sie die richtigen Leute um sich herum hat. Mit einem Schutz-Team kann alles gut gehen, mit Menschen, die Mentoren und Beschützer zugleich sind. So ein Umfeld wünsche ich ihr. Ohne Aasgeier.

Stimmlich ist Jackie Evancho ja irre weit, ihre Bewegungen dagegen sind noch reichlich mariniert, als hätte man Montserrat Caballé geschrumpft. Ist jemand wie diese große Kleine ein Phänomen oder stilisieren Medien es nur gern so?

Es verlangt vor allem immensen Mut, sich vor ein Millionenpublikum zu stellen. Und das fasziniert uns alle daran. Wenn sie liebt, was sie tut – wunderbar. Und wenn sie sich später umentscheidet, dann hat es sich auch gelohnt. Ich habe kurz 20 Jahre zurückgedacht, als ich sie gesehen habe.

Wie bei Ihnen damals wirkte es jedenfalls nicht so, als würde jemand gegen seinen Willen gepusht.

Nein, bin ich ja auch nicht.

Es sind also nicht immer bloß die dämonisierten stage moms & dads, die ihre talentierten Kinder auf die Bühne hetzen und verheizen. Es gibt auch einen jenen frühkindlichen Ehrgeiz und Drang, aller Welt zu zeigen, was man kann. Über dieses „Star-Gen” wird aber nie gesprochen.

Ich fand, dieser drive kann einen sehr verleiten. Wenn das Ego größer wird als die Leistung, die dahinter steckt, dann wirdʼs kritisch. Das darf nicht passieren. Es gibt Antrieb und Antrieb: den des Egos und den, der Musik und dem Komponisten gerecht zu werden. Daran hab ich natürlich damals als Kind nicht so sehr gedacht, ich habe einfach Freude gehabt.

Nun ist New York ja die Stadt der Broadway-Musicals. Schauen Sie sich selber so etwas gern an oder ist Ihnen das zu trivial?

Keineswegs, ich habe neulich „Billy Elliot” gesehen. Eine sehr bewegende Vorstellung. Die Leistung des jungen Hauptdarstellers und Tänzers: unfassbar!

Was hat Ihnen kürzlich noch gefallen?

Oh, ich gehe nicht so häufig, weil ich keine Zeit habe. Ich bin Zuhause und arbeite, das ist eigentlich der ganze Tag. Aber wenn ich Zeit habe, dann gehe ich in ein gutes Musical.

Würde Sie das selber reizen, Sie haben ja eine Zeit lang selbst Klassik mit Pop gemischt.

Aber nie richtig Musical. Höchstens in ein Konzert habe ich mal ein Stück dieses Genres eingebaut.

Wäre das jetzt falsch, stimmlich?

Es ist eine andere Technik. Die Musicals verlangen ein sogenanntes „Belting”, diese nach oben ziehende Bruststimme. Ich glaube, das wäre auch nicht das Richtige für mich.

Dann reizt sie eine Crossover-Karriere à la Sarah Brightman nicht.

Nein.

Wie finden Sie so einen Erfolg wie den von Miss Brightman, die alles schon gesungen hat: von Musicals bis Mantras …

Da muss sich jeder selbst verwirklichen
Sandra Schwarzhaupt

Haben Sie seit „Hero of the Night” für Axel Schulz jemals wieder einen Boxkampf gesehen?

Durch Zufall im Fernsehen.

Eine letzte Frage zur Vergangenheit. In einem Wikipedia-Eintrag steht: „der große Durchbruch auf dem Musikmarkt gelang ihr jedoch nicht”.

Hab ich gar nicht gesehen, aber ich schließe mich dieser Meinung an.

Ihre Karriere war auf Megaerfolg angelegt, und anfangs lief alles nach Plan.

Gut, ich war viel im Fernsehen, das heißt aber dann nicht gleich „Megaerfolg”. Ich glaube, dass das Kindsein und das sehr frühe „In-die-Öffentlichkeit-Treten” viele Leute sehr neugierig gemacht hat. Und ich hätte so natürlich weitermachen können. Es war meine Wahl, das alles radikal abzubrechen. Ich wusste einfach tief in mir, dass ich keine Popsängerin bin, kein Künstler, der „nur” populär sein will. Ich gehörte da nicht hin, wollte keine Show mehr, keinen Medienrummel.

Wie definieren Sie heute Erfolg für sich?

Wenn man sich etwas hart erarbeitet hat, es beherrscht, und es dann wohlverdiente Früchte trägt. Nichts künstlich hochgepusht. Man will sich als Künstler ja beweisen, und das über lange Zeit zu tun, das ist das schwierigste. Ganz knapp gesagt: Erfolg ist das, was später kommt. Nach vielem Ausprobieren, auch nach Irrwegen. Jeder Weg dorthin ist verschieden.

Wo sind Sie auf diesem Weg?

Darüber denke ich nicht nach. Mein Erfolg ist, dass ich weiß was ich will und wohin ich möchte. Dass ich meine Kunst liebe, meinen Gesang und dass ich eine harte Arbeiterin bin.

Eine Traumrolle, eine Traumarie?

Die Jane Seymour, die ich jetzt singen darf, ist definitiv eine. Dann die Adalgisa aus „Norma”, eine weitere grandiose Rolle, die alles enthält. Menschlichkeit, Tragik … Wenn man die Tragik im eigenen Leben nicht hat, muss man sie auf der Bühne ausleben.

Sie haben schon als Teenager in der Carnegie Hall gesungen, viel erreicht in jungen Jahren. Wie motivieren Sie sich heute, so hart an Ihrer Kunst zu arbeiten?

Ich weiß einfach, dass es keinen kürzeren, keinen schnelleren und schon gar keinen besseren Weg gibt. There is no shortcut! Wirklich nicht. Daran ändert auch ein eventueller früher Hype nichts. Im Gegenteil: Es geht dann weniger rasch, weil man abgelenkt ist. Ich bin in meine Arbeit verliebt. Das hilft über jede Durststrecke hinweg, wenn es beispielsweise dauert, bis ein Ton so sitzt, wie er sitzen soll.

Haben Sie Vorbilder?

Viele. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Lebend?

Alle, die Ihnen wichtig sind.

Von den jungen Sängern möchte ich Elīna Garanča nennen. Sie ist wirklich eine vollkommene Sängerin, die jede Rolle spielen kann, die einfach alles hat: Stimme, Technik, Musikalität, Wissen, Aussehen. Und wenn ich jetzt Maria Callas sage, rollen Sie sicher mit den Augen. Dabei war sie eine einzigartige singende Schauspielerin. Dann noch Montserrat Caballé für ihre Piani, für ihre Kultiviertheit. Edita Gruberová war immer schon eine große Künstlerin und Sängerin. Und eine Technikerin. Diana Damrau übrigens auch.

Diana Damrau lebt auch in New York, richtig?

Sie ist zumindest oft hier, glaube ich.

Aber man hängt dann nicht zusammen ab oder trifft sich … in der Oper.

Nein, ich kenne sie nicht persönlich.

Gibt es Operncliquen oder ist das Singen eher eine Solodisziplin?

Cliquen gibt es natürlich überall, aber ich bin in keiner. Übrigens habe ich eben ein Vorbild vergessen: Joyce DiDonato, ein fantastischer Mezzosopran.

Dank sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter und Google+, dem Internet insgesamt, wird von Künstlern eine Menge verlangt. „Nur” an sich und seiner Profession zu arbeiten reicht längst nicht mehr. Eigenvermarktung ist angesagt, die Gier des Publikums nach mitunter intimsten Details wird immer größer. Können Sie sich dem entziehen?

Ich frage mich eher, ob wir wirklich immer alles über andere wissen müssen.

Das ist für Entertainer wie Ashton Kutcher inzwischen eben gar keine Frage mehr.

Ich bin nicht Ashton Kutcher. Nein, das ist für mich nur Ablenkung. Ich muss mich auf das Wesentliche konzentrieren.

Und die Beschäftigung mit Ihrer Stimme, neuen Partituren füllt den Tag recht gut aus, oder?

Richtig

Die Anne-Frank-Oper von Grigori Frid, die Sie 2003 einspielten, ist Ihnen eine echte Herzensangelegenheit geworden. Wie fing das an?

Meine damalige Lehrerin Ruthilde Boesch hat mir das Werk in die Hand gedrückt und gefragt, ob ich daran interessiert wäre. Dann habe ich mir die Musik, die Noten angeschaut und war mir nicht sicher, ob ich das lernen könnte. Doch sie sagte: „Du kannst das!”

Es ist also anspruchsvoll.

Sehr anspruchsvoll! Ich weiß nicht, ob Sie es gehört haben, aber es ist musikalisch schwierig zu lernen, extrem atonal und man braucht Zeit, um sich einzuhören. Mit dieser Oper bin ich sehr gewachsen über die Jahre, ich habe sie immer besser kennen- und lieben gelernt. Den Text sowieso, das „Tagebuch der Anne Frank” habe ich als Kind schon gelesen. Die musikalische Fassung von Grigori Frid ist für mich wie zu einem Baby geworden, dass ich auch hier in New York versuche, öfters aufzuführen. Auch in Europa sind wir damit schon in Schulen gewesen. Da haben Kinder, die normalerweise auf iPad oder iPod starren und mit ihren Gedanken woanders sind, plötzlich genau hingehört und sich den Text überhaupt und mit ganz anderen Augen angeschaut. Und darum geht es mir: Dass man was damals geschehen ist nicht vergisst, dass es nicht noch einmal passiert und unsere Augen offen bleiben. Dieses Stück wird aus diesen Gründen mein Begleiter bleiben.

Wann wird man Sie in Europa, vielleicht auch in Deutschland sehen?

Ich hoffe sehr bald, lieber gestern als heute.

Wie stellen Sie sich das vor? Befürchten Sie, dass die Klischees zurückkehren, die neugierigen Fragen?

Ich weiß es nicht und ich will es auch nicht wissen. Das liegt in der Zukunft und ist jetzt nicht wichtig. Es passiert, was passieren soll. Ich bin einfach allen wohlgesonnen. Ich liebe mein Land und ich möchte überall singen. Ich bin nur ein Künstler, der seinen Beruf so gut ausüben möchte wie er kann.

Also wir wünschen Ihnen jedenfalls, dass Sie dort auch auf Ihr „Jetzt” und Ihre Zukunft angesprochen und nicht auf das Wunderkind von einst reduziert werden.

Natürlich, aber es ist ja zu erwarten, dass die Leute einen so in Erinnerung haben. Es ist OK. It is what it is.

Fotos: PR

HÖRTIPP:
Lernen Sie Designer, Fotografen, Künstler und Kreative in spannenden Podcast-Interviews kennen: Nahtlos! Das Lifestyle Podcast

German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Susanne Wiebe

Ich koche am liebsten für Freunde, die gerne essen und genießen – und den Aufwand zu schätzen wissen. 

Diese Zutaten sind in meiner Küche unverzichtbar: Ingwer, Chili, Knoblauch, grüner frischer Pfeffer, schwarze Schokolade.

Meine kulinarische Sünde sind Butter, Butter, Butter, selbst gemachtes Kartoffelpüree, Vanilleeis mit Holundersirup und Wodka. 

Meine Lieblingsküche chinesisch, japanisch, italienisch. 

Die besten Essen, die ich je genoss waren im Noben in Tokio und im Vefour in Paris. 

Mein Highlight aus Mamas Küche: selbst gemachtes Kartoffel-Ingwer-Püree, Szegediner Gulasch, selbst gemachtes Vanilleeis mit Holundersirup. 

Mit meinem Rezept für „German Fashion Kitchen” Gericht punkte ich immer bei Leuten, die sehr gerne gut essen oder oft essen gehen.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner ist bei mir zu Hause, da ich dort selten bin. Oder eine Location, die außergewöhnlich ist, wie etwa ein besonderer Keller. 

Eine gute Dinner-Party sollte unbedingt aus einer Mischung verschiedener Leute, tollem Wein und einem schönen Ambiente bestehen. 

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen: Regina Ziegler, Beate Merk, Hans M. Bachmayer, Elvira Bach, Vadim Glowna, Jutta Speidel und viele mehr. 

Das perfekte Dinner beginnt um 19.30 Uhr oder früher. 

Die schönste Tischdekoration ist für mich meiner Stimmung entsprechend: entweder sehr klassisch und mit tollen alten Rosen oder sehr ländlich.

Diät ist, ein Essen mal ausfallen zu lassen. 

Das Lieblingsrezept von Susanne Wiebe und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Vladimir Karaleev

Ich koche am liebsten für Freunde. Aber am allerliebsten lasse ich mich bekochen.

Diese Zutaten sind in meiner Küche unverzichtbar: Butter!

Meine kulinarische Sünde sind gebratene Maultaschen mit Sauce Hollandaise.

Meine Lieblingsküche: italienisch.

Das beste Essen, das ich je genoss war ein koreanisches BBQ in Tokio.

Mein Highlight aus Mamas Küche sind gebackene Bohnen.

Mit diesem Gericht punkte ich immer: Pasta mit frischer Tomatensoße.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner: auf dem Dach!

Eine gute Dinner-Party sollte aus 12 Gästen bestehen.

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen 12 meiner allerliebsten Menschen.

Das perfekte Dinner beginnt um 21 Uhr.

Die schönste Tischdekoration ist für mich keine Tischdekoration, denn ich brauche eigentlich nicht mal eine Tischdecke. Einfaches Besteck auf einem Holztisch, eine Karaffe mit Wasser und ein Brotkorb genügen völlig.

Diät ist ein Blödsinn!

Das Lieblingsrezept des in Bulgarien geborenen Designers Vladimir Karaleev und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Dorothee Schumacher

Ich koche am liebsten für hungrige Gäste! Und am allerliebsten für einen kleinen Kreis aus Freunden und Familie.

Diese Zutaten sind in meiner Küche unverzichtbar: Carnaroli Rundkornreis aus der Gegend einer meiner ältesten italienischen Stoff-Lieferantinnen in der Region Trentino. Ich kenne die Gegend und die Reisfelder, in der der Bauer den Reis „ursprünglich und traditionell“ anbaut. Zudem ein selbstgemachtes italienisches Olivenöl von Freunden. Ein wunderbares grobkörniges Salz, schönes Brot, ein Parmigiano und selbstgemachter Honig … Es ist wunderbar, den Gästen die Zubereitungszeit mit einem „Aperitif“ zu versüßen: eine gute Flasche Wein öffnen, ein Stück vom frischen Parmesan brechen und Honig darüber fließen lassen – ein überraschender Genuss!

Meine kulinarische Sünde ist zweifelsohne: Sahne! Ich kann einfach nicht ohne, tut mir furchtbar leid. Sahne gibt mir so ein wohliges, heimatliches Gefühl. Schon meine Großmutter hat alles mit Sahne verfeinert, ich glaube, das habe ich geerbt.

Meine Lieblingsküche: euroasiatischkulinarischfrankophilitalogermanischschnitzele! Zu viele, um mich festzulegen. Ich finde es fantastisch, mich überraschen zu lassen, und immer wieder neue Geschmacksrichtungen zu entdecken.

Das beste Essen, das ich je genoss war eines, das ich nie gegessen habe: während einer Nulldiät, in meiner Fantasie, das zarteste, butterigste Croissant … Unerreichbar. Leider!

Mein Highlight aus Mamas Küche kam von meiner stellvertretenden italienischen Mama, denn von ihr habe ich all meine Risotto-Tricks und Raffinessen.

Mit diesem Gericht punkte ich immer: Risotto all’Emozione! Das eigentliche Geheimrezept besteht meines Erachtens darin, einen überraschenden Bezug zwischen Gast und Gericht herzustellen, eine perfekt abgestimmte Story und Ambiente zu kreieren – und „Aufmerksamkeiten einzukochen”. Brennnessel-Risotto beispielsweise, das von überbordenden Vasen mit üppigen Brennnessel-Sträußen angekündigt wird und ganz anders schmeckt als man denkt. Ich mache eine ganze Brennnessel-Geschichte daraus, denn die Fantasie und das Herz essen mit. Es steckt tatsächlich viel Wahrheit in dem Sprichwort, dass Liebe durch den Magen geht.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner ist die Natur. Ohne dabei auf Luxus zu verzichten. Ich stelle mir eine schier endlose Anfahrt durch den Wald vor, bis zu dieser Lichtung auf einer Anhöhe. Viele Freunde an einer langen Tafel, duftende Kerzen, ein Meer aus Blumen, ein weiter Blick. Aufwändiges Gedeck, feinste Speisen. Berührende Natur, Pferde, Vögel, Glühwürmchen. Kellner, die aus dem Nichts auftauchend Gäste verwöhnen und wie unsichtbar wieder in die Dunkelheit entschwinden. Intensiv, befreit, berührt, echte Gespräche führend, denen maximal der Igel zuhört. Ein Dinner, das Fantasie und kindliche Begeisterung wieder aufleben lässt. Ungewöhnlich. Nicht praktisch. Bleibt im Herzen.

Eine gute Dinner-Party sollte unbedingt überraschen! Mit Dimensionen und Proportionen spielen, Vorstellungen sprengen und erstaunen – und nicht praktisch sein! Beispielsweise illuminieren auf einem Sommernachts-Cocktail eine „Armada“ von Lampions den gesamten Garten so überdimensional, dass selbst der Kastanienbaum bis in die letzten Spitzen mit Trauben von Lichtern behängt ist, der ganze Rasen mit tausenden Räucherstäbchen übersät – oder das gesamte Haus bis in den letzten Winkel in einen Weihnachtsmarkt verwandelt wird. Und zu Halloween sind selbst die Tische aus Strohballen gefertigt. Manchmal gehe ich auch mit den Gästen im Garten picknicken.

Es geht darum, ein einmaliges Erlebnis zu kreieren, den Gästen ein freies, ungezwungenes Gefühl zu vermitteln und fast kindliches Staunen auszulösen. Im Moment des „Erstauntseins” nämlich sind sich alle Gäste – unabhängig von Alter oder Interessen – ganz nah und auf einer Ebene, was eine unglaublich gute, gelöste Stimmung schafft.

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen Menschen mit positiver Ausstrahlung, neuen Perspektiven, Offenheit, Witz und Spontaneität.

Das perfekte Dinner soll Menschen zusammenzubringen. Und da es häufig passiert, dass ein Gast aufgehalten wird, ist das perfekte Dinner flexibel, lässt den Gästen Raum – und kann auch verschoben werden…

Die schönste Tischdekoration ist für mich eine Gesamt-Choreographie, die zwischen Spaß, Emotionen, einfachem Luxus und kulinarischen Überraschungen „tanzt” und in der Seele bleibt.

Diät ist … furchtbar!

Das Lieblingsrezept von Dorothee Schumacher (Schumacher) und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Daniela Biesenbach, Firma

Ich koche am liebsten für Bekannte, die Freunde werden könnten.

Diese Zutat ist in meiner Küche unverzichtbar: im Moment Chili.

Meine kulinarische Sünde ist, Zutaten wegzunaschen.

Meine Lieblingsküche: asiatisch.

Das beste Essen, das ich je genoss, war ein als Tête à Tête geplantes Dinner mit einem Liebhaber, zu dem ich versehentlich einen potentiellen Liebhaber mitbrachte. Der ganze gebratene Fisch war hervorragend, die Stimmung der Männer weniger.

Mein Highlight aus Mamas Küche ist der übrig gebliebene, halb abgekühlte Gemüseeintopf, der eigentlich für einen der kommenden Tage bestimmt war.

Mit diesem Gericht punkte ich immer: rotes Thai-Curry.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner ist ein Ponton auf einem See unter einem warmen, sternklaren und mückenlosen Himmel.

Eine gute Dinner-Party sollte ein offenes Ende haben.

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen Menschen, die abschalten können.

Das perfekte Dinner beginnt um je nach Lust und Laune.

Die schönste Tischdekoration ist für mich die perfekte Kombination aus Geschirr, Besteck, Servietten … und vor allem handschmeichlerischen Weingläsern!

Diät ist … für mich unmöglich.

Das Lieblingsrezept von Daniela Biesenbach (Firma) und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Wolfgang Joop

Ich koche am liebsten für meine Freunde

Diese Zutaten sind in meiner Küche unverzichtbar: Ingwer, Olivenöl, Walnüsse, Reis.

Meine kulinarische Sünde sind: Crème fraîche und Ketchup.

Meine Lieblingsküche: vietnamesisch.

Das beste Essen, das ich je genoss hab ich selbst gekocht – Quetschkartoffeln mit Kaviar.

Mein Highlight aus Mamas Küche ist Königin-Pastete.

Mit diesem Gericht punkte ich immer Hähnchenschnitzel mit Pflaumensauce.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner ist auf den Stufen von Sanssoucis

Eine gute Dinner-Party sollte für beiderlei Geschlechter gegeben werden.

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen (oder standen): Charly Sheen, Lindsay Lohan, Robbie Williams, Rufus Wainwright, Amy Winehouse, Whitney Houston and daughter

Das perfekte Dinner beginnt um: not too late!

Die schönste Tischdekoration ist für mich lots of Meissen.

Diät ist … überbewertet. Tipp: Zum Essen kein Wasser trinken wegen der Verdünnung der Magensäure.

Das Lieblingsrezept von Wolfgang Joop und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

German Fashion Kitchen: Ein Küchen-Interview mit Frida Weyer

Ich koche am liebsten für: Glücklicherweise liebt mein Freund es zu kochen und übertrifft sich jedes Mal wieder selbst. Er interpretiert die Gerichte immer wieder ganz neu. Ebenso meine Freundin – die beiden sollten ein Restaurant eröffnen. Das wäre dann mein Stammlokal. Morgens, mittags, abends …

Diese Zutat ist in meiner Küche unverzichtbar: gutes Olivenöl.

Meine kulinarische Sünde ist American ice cream.

Meine Lieblingsküche: Die italienische Küche, ohne sie könnte ich nicht leben.

Das beste Essen, das ich je genoss, war eine wirklich richtig gute Ratatouille.

Mein Highlight aus Mamas Küche sind Kräuter! Die gute alte Petersilie, aber auch andere frische Kräuter wie Salbei und Rosmarin.

Mit diesem Gericht punkte ich immer: Pasta mit Zucchini.

Meine Traum-Location für das ganz besondere Dinner ist ein Dachgarten in New York.

Eine gute Dinner-Party sollte vor allem ungezwungen sein und Platz für spontane Gäste bieten.

Auf meiner Wunsch-Gästeliste stehen meine besten Freunde.

Das perfekte Dinner beginnt um 20 Uhr.

Die schönste Tischdekoration ist für mich eine Mischung aus Blumen und liebevoll ausgewählten Eyecatchern wie einer antiken Schale. Must-have: Stoffservietten!

Diät ist … ein Unwort. Gesunde Ernährung ist das A und O – und man wird satt.

Das Lieblingsrezept von Frida Weyer und weitere 54 Gerichte, empfohlen von Deutschlands Mode-Designern, finden Sie im neuen Charity-Kochbuch „German Fashion Kitchen” – mit einem Vorwort von Starköchin Sarah Wiener!

German Fashion Kitchen: Das Mode-Designer-Kochbuch

Nicht auf SAND gebaut: Die dänische Modemarke startet erneut durch in Deutschland [Interview]

Für eine Zeit war es still geworden in Deutschland um die Marke Sand. Dem Medienhype, den auch ich damals nur zu gern als Fan der Marke mitbefeuerte, folgte ein paar Jahre später plötzlich Stillschweigen. Jetzt startet die Marke, die Lene und Sören Sand 1981 in Dänemark gründeten, wieder durch in Deutschland. Was uns freut, denn vor allem die men’s wear mit den mediterran fröhlichen Farben, den klassischen englischen Stoffen und der skandinavisch schnörkellosen Silhouette sind eine willkommene Ergänzung zum formellen Einerlei der Herrengarderobe.

 

Beim Showroom-Tag in München befragte ich gleich mal Gerard Ruiz, PR Manager Sand, seit zehn Jahren im Unternehmen und derzeit Brand und Export Manager des Unternehmens, zur Zukunft von Sand, der angeblich kränkelnden Pitti Uomo sowie dem wichtigsten Stilelement in der Sand-Winterkollektion 2011/2012.

 

Was ist mit Sand in Deutschland los? Ich kann mich noch gut erinnern, als die Marke hierzulande startete und plötzlich in allen großen Magazinen auftauchte. Die Männerkollektion hat mit damals besonders gut gefallen, die war mal etwas lauter, ohne vulgär zu wirken, war gut geschnitten, hatte ein paar mutige Accessoires zu bieten. Und dann wurde es plötzlich eigenartig still um Sand, die Mode verschwand zumindest medial aus dem Blickfeld. Was war passiert?

 

Stimmt, das deutsche Presseecho war gigantisch, die Redakteure rissen sich um unsere runway pieces, wir hatten einen großen Showroom im Düsseldorfer Medienhafen. Doch es ist etwas anderes und ungleich schwieriger, diese Begeisterung auch zum Endkunden zu transportieren. Da haben wir noch einiges nachzuholen, haben deshalb vor einem Jahr den Distributor gewechselt, die PR-Agentur und wollen es jetzt noch einmal wissen. Der deutsche Markt ist groß und deshalb interessant für uns, und auf das Produkt können wir uns weiterhin verlassen.

 

Überraschend war für mich immer, wie wenig skandinavisch Sand ist. Schaut man auf die Männermode, dann sieht man englische Gentleman-Looks, temperiert mit ganz viel dolce vita.

 

Das ist eine perfekte Beschreibung unseres Stils. Schottischer Tweed, fröhliche Farben, dazu slim-fit-Teile, für uns ist das ein immer spannender Mix.

 

Sand

 

Was sind die nächsten großen Schritte für Sand?

 

Wir wollen im Export wachsen, insbesondere die Pink Line läuft gut. Sie ist extrem farbenfroh, sehr detailgetreu. 150 der wichtigsten Türen in den USA haben wir bereits geknackt. Der nordamerikanische und kanadische Markt sind sehr reizvoll und entwickeln sich prächtig für uns.

 

Ist die Männerkollektion der wichtigste Umsatzbringer?

 

Definitiv, dieser Zweig der Firma wächst am stärksten. Dabei haben wir 1981 mal mit Frauenmode angefangen.

 

Ungewöhnlich, bei fast jeder Marke, die beide Geschlechter bedient, lassen die Verkäufe bei den Frauen die Männer erblassen. Außer vielleicht bei Hugo Boss und anderen Marken, die ein stark maskulin geprägtes Erbe haben.

 

Bei uns liegt das sicherlich daran, dass es schwerer war, im überfüllten Frauensegment Fuß zu fassen. Unsere kommerzielle sexiness bei den Männern hatte es da leichter, positiv aufzufallen. Insbesondere die Pink Line kommt gut an. Und wenn wir auf der Pitti Uomo in Florenz zeigen, glaubt kaum jemand, dass wir aus Dänemark kommen. Alle tippen auf Italien oder England.

 

Wie steht es aus Ihrer Sicht um die Pitti Uomo? Zuletzt hörte man immer öfter, es würde stiller werden auf der einst so wichtigen Messe für Männermode mit starkem Herrenschneider-Fokus.

 

Das negative Bild, dass gelegentlich gezeichnet wird, dann ich nicht bestätigen. Alle für unser Geschäft wichtigen Einkäufer sind da, ob Russland – ebenfalls ein starker Wachstumsmarkt für uns – oder den USA. Als Zwischenstopp vor Mailand ist die Pitti immer noch ideal. Außerdem werden wir im Juli erstmals auf der Bread & Butter in Berlin vertreten sein. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Marke einmal in einem modernen, lässigen Umfeld zu präsentieren. Zusätzlich machen wir kleinere Shows in New York – und wir sind in Las Vegas dabei.

 

Wie ist denn eine Modemesse in der Spielerstadt?

 

Sehr jeansy. Gott sei Dank hatte uns eine Premium-Gruppe eingeladen, in der der Markenmix etwas formeller war. Interessant ist, dass in Vegas die Marken über die ganze Stadt verteilt waren, über zig Hotels. Wir haben da richtig Umsatz gemacht.

Sand

Was ist eines der wichtigeren Stilmittel für den kommenden Winter bei Sand?

 

Ärmelschoner, mit denen experimentieren wir gerade verstärkt, auch bei den Frauen. Und Tweed-Stoffe.

 

Wie wäre es mit einer Kinderkollektion, gerade die Anzüge würden im Miniformat ultra-niedlich aussehen.

 

Momentan ist da nichts geplant. Man soll aber niemals nie sagen. Lene Sand hat, wenn ich mich nicht irre, mal mit Kindermode für ihre Tochter angefangen.

HÖRTIPP:
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Countdown Milano: Interview mit Veronica Etro, Designerin der Womenswear von Etro

Vor etwas mehr als einem Jahr durfte ich Veronica Etro für „how to spend it” interviewen – ebenso wie mein Gespräch mit Kean Etro eine mehr als angenehme Erfahrung. Es muss der ganz besondere Spirit dieser Familie sein, der jedes Zusammentreffen als besonderes Erlebnis in die Großhirnrinde graviert. Kein Wunder also, dass wir uns sehr freuen, dass Veronica Etro, Designerin der Frauen-Kollektion der Marke Etro, sich kurz vor dem Start der Milano Moda Donna die Zeit für unseren Fragebogen nahm.

 

Ihre Winterkollektion 2011/2012 in einem Satz. Textile Relikte in einer postmodernen Zeit.

 

Das Lieblingsstück aus der Kollektion?
Alle unsere Drucke.

 

Was ist Ihr verborgenes Talent?
Ich bin sehr diplomatisch!

 

Was für ein Look wird den Sommer bestimmen?
Natürlich Paisley-Muster.

 

Wo werden Sie ihre Ferien verbringen?
Ich weiß noch nicht genau wo – aber es wird eine Insel sein und ich werde meine Jungs dabei haben.

 

Und welche Musik wird sie auf Ihrem iPod dorthin begleiten?
Keine, Ich höre lieber dem Seewind zu, dem Wellenrauschen und den Unterhaltungen der Leute um mich herum. Ich lausche gern dem wirklichen Lebend!

 

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Countdown Milano: Interview mit Massimiliano Giornetti, Creative Director Salvatore Ferragamo

Nur wenige Tage vor Beginn der Mailänder Damenschauen konnte freundlicherweise auch Massimiliano Giornetti, als Creative Director für alle Produktlinien von Salvatore Ferragamo verantwortlich, seinem busy schedule einige Minuten für unsere Fragen nach der Winterkollektion 2011 und – als Kontrast – zu seinen Plänen für den Sommer abringen. Mille grazie!

 

Ihre Winterkollektion 2011/2012 in einem Satz.
Da brauche ich definitiv mehrere! Es ist eine Alchemie der Kontraste: maskulin trifft feminin, Schwarz auf Weiß, legere auf streng, mikro trifft makro. Wir verwenden Animal-Prints und Details aus der Lingerie. Die Jacken sind männlich geschnitten, mit spitzen Aufschlägen und traditionellen Mustern wie Prince of Wales/Glencheck, Nadelstreifen und Hahnentritt. Unsere Mäntel und Trenchcoats sind recht „geräumig”, gefüttert oder eingefasst mit Fuchspelz, Nerz oder Luchs. Dazu spektakulärer Schmuck: geometrische Halsketten, Halsreife mit schwarz-weißen Kristallen und „Panther”-Armreifen mit Swarovski-Akzenten.

 

Was hat Sie dazu inspiriert?
Der Glamour und die Attitüde der arbeitenden Powerfrauen aus den frühen 80er-Jahren, denn sie verbanden Eleganz mit sophistication und einem Luxus, der Klasse hatte.

 

Wer ist Ihre Muse?
Carol Bouquet, Lauren Hutton, Marella Agnelli. Völlig unterschiedliche Frauen, die gänzlich verschiedene Stile pflegen – und doch alle jede Menge Persönlichkeit versprühen.

 

Das Lieblingsstück aus der Kollektion?
Die Schuhe! Etwa ein Pump, den Salvatore Ferragamo einst für Marilyn Monroe fertigte. Ein besonderer Schuh verleiht einfach jeder Frau eine Extra-Dosis Selbstbewusstsein und Weiblichkeit.

 

Was ist Ihr verborgenes Talent?
Das halte ich geheim, um Menschen zu überraschen, die ich liebe.

 

Was für ein Look wird den Sommer bestimmen?
Der Sommer gehört Göttinnen mit anbetungswürdig mühelosem Stil. Eleganz, und zwar völlig dégagé [ein wundervoll französisches Wort für lässig]. Beispielsweise handgehäkelte Kleider zu flachen Sandalen, ein Strickbadeanzug und ein Abendkleid „zum Spielen”.

 

Wo werden Sie ihre Ferien verbringen?
Ui, der Sommerurlaub fühlen sich noch sehr weit entfernt an gerade. Aber mit Sicherheit werde ich ihn am Mittelmeer mit Freunden teilen.

 

Und welche Musik wird sie auf Ihrem iPod dorthin begleiten?
Songs sind für mich der Soundtrack meines Alltags. Und der ändert sich je nach Stimmung, Ort und dem jeweiligen Moment. Meist höre ich einer tollen Stimme zu, egal ob Mann oder Frau: vielleicht Antony And The Johnsons, Bryan Ferry, Kings of Convenience oder Sade.

 

Bei einem so bunt gemischten Sommer-Soundtrack hoffen wir, dass Signor Giornetti mit unserer Wahl einverstanden ist: Antony And The Johnsons mit „Hope There’s Someone”:

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Countdown Milano: Interview mit Laura Lusuardi, Creative Director von Max Mara

Wir sind zwar diesmal wegen einer Reihe anderer spannender Projekte nicht persönlich auf der Mailänder Fashion Week unterwegs, doch dafür lassen wir einige Designer auf Nahtlos! zu Wort kommen, die ab dem 23. Februar dort ihre Damenkollektionen präsentieren. Den Anfang macht Laura Lusuardi, seit 1969 (!) Kreativ-Direktorin von Max Mara und den diversen Nebenlinien. Spannend: Für die Marke Max Mara arbeiteten über die Jahre so einige bekannte Namen der Modewelt, von Karl Lagerfeld über Jean-Charles de Castelbajac, Dolce & Gabbana bis zu Narciso Rodriguez. Hier nun die Antworten von Laura Lusuardi:

 

Was waren die wichtigsten Inspirationen für ihre Winterkollektion 2011/2012? Everything British! Strick, Duffelcoats, Biker-Jacken mit einem Mod-Vibe interpretiert.

 

Haben Sie eine Muse?
Marianne Faithfull

 

Das Lieblingsstück aus der Kollektion?
Ein wilder Alpaka-Mantel ohne Kragen und mit Reißverschluss.

 

Was für ein Look wird den Sommer bestimmen?
Athletische Körper und enge Jerseyhosen.

 

Wo werden Sie ihre Ferien verbringen?
An der französischen Riviera.

 

Und welche Musik wird sie auf Ihrem iPod dorthin begleiten?
The Drums

 

Da haben wir doch gleich den passenden Clip, liebe Laura Lusuardi, und danken herzlichst für das Interview!

HÖRTIPP:
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Dirndl nach Shanghai: Pre-Wiesn-Interview mit Designerin Anja Nina Württemberger von Anina W

Die Wiesn ist nicht einmal mehr zwei Wochen entfernt, höchste Zeit also für ein Einstimmungsinterview auf das Oktoberfest 2011 mit einer Frau, die sich bestens mit dem weltbekannten Volksfest – vor allem mit seiner Mode – auskennt. Hier ist mein Interview mit Designerin Anja Nina Württemberger, die vor vier Jahren ihr äußerst erfolgreiches Dirndl-Label Anina W gründete. Dessen Modelle bestechen mit handwerklichen Details wie Spitze, Perlenbesatz, Schleifen, Charivaris und Swarovski-Kristallen ebenso wie mit teils eingesetzten Saristoffen oder außergewöhnlicher Schnittführung. Ihr Markenzeichen? Ein kleiner Amor.

1. Für einen gebürtigen Hamburger erklärt: Was ist so toll am Dirndl?
Es ist der ultimative Schönmacher: Es betont alles, was top ist an einer Figur, und es kaschiert, was eher zu den Problemzonen gehört – ob jetzt O-Beine oder vielleicht sehr rundliche Hüften. Ich habe die unterschiedlichsten Kundinnen, und eine Frau, der ein Dirndl nicht steht, muss ich immer noch suchen. Ein Dirndl zaubert eine tolle Taille, es ist ein extrem weibliches Kleidungsstück, das im positivsten Sinne etwas Mütterliches ausstrahlt.

2. Klingt nach der perfekten Passform – aber so gar nicht cool.
Stimmt, ein Dirndl ist nicht cool. Aber ich beobachte gerade bei meinen jüngeren Kundinnen eine ganz starke Sehnsucht nach Tradition und alten, vielleicht auch ein wenig konservativen Werten. Und das alles verkörpern die Tracht und das Dirndl auf jeden Fall. Mich überrascht immer wieder, dass manch junge Frau sich ein viel „spießigeres” Dirndl wählt, als eine ältere Frau, die ihre Mutter sein könnte.

3. Was ist das Besondere an den Couture-Dirndln von Anina W?
Ich mache grundsätzlich nur Dirndl, die ich selbst tragen würde, ohne Ausnahme! Und das will was heißen, denn ich kleide mich eher wie ein rock chick, also schwarze Lederhose, Tanktop, Silberschmuck. Mit den Dirndln lebe ich, und leben auch meine Kundinnen einfach ihre Prinzessinnen-Seite aus. Zu viel Tüll und Glitzer gibt’s bei mir trotzdem nicht, authentisch muss es sein, nicht à la Disney. Beim Entwerfen bleibt es zwar immer bei einer gewissen Länge und bei der Schürze – Tracht bleibt eben Tracht – doch ich lasse mich sehr von aktuellen Farben, Schnitten und Kollektionen der großen Modehäuser inspirieren. Im letzten Jahr schwärmte ich für Chanel und die Farben Rot und Schwarz, in 2011 haben mir die Petticoat-Kleider mit gepushtem Busen aus der Cruise Collection von Louis Vuitton sehr gefallen. Außerdem in der neuen Kollektion: Brokat und weitere schwere Stoffe, die man eigentlich von Polstermöbeln kennt, die ich aber ganz anschmiegsam und tragbar eingesetzte habe. Wichtige Farben bei Anina W sind Gold, Silber, Beige und Dunkelblau.

4. Bei Dirndln gibt es nur eine Kollektion pro Jahr, oder?
Ja, ich entwerfe etwa zwölf bis 14 Teile, dazu kommen Accessoires, Tücher, Korsagen und so weiter. Und über das ganze Jahr schieße ich immer wieder Unikate nach.
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5. Ist das Oktoberfest ihrer wichtigster Umsatzbringer?
Absolut, da brennt bei uns die Hütte. Wobei ich aber das ganze Jahr über verkaufe. Viel in die Schweiz und auch nach Hamburg oder Kiel, wenn dort beispielsweise in Tracht geheiratet wird oder ein Event mit Dirndl-Dresscode steigt. Nach der Wiesn entspanne ich mich kurz auf Ibiza. Dann geht es gleich in Dubai weiter, wo ab 11. Oktober – man soll’s kaum glauben – einen knappen Monat lang ein Oktoberfest gefeiert wird. Dort habe ich fast schon ein Dirndl-„Monopol”. Karussells gibt es auf der Wüsten-Wiesn übrigens keine, weil Alkohol nur in Hotels ausgeschenkt werden darf. Also baut jede Luxusherberge ein paar Bierzelte auf und fliegt für Unsummen echte Wiesn-Bands aus München ein. Ach ja, und auch nach Shanghai reisen viele meiner Couture-Dirndl, auch dort gibt es nämlich ein Oktoberfest. An New York arbeite ich noch …

6. Wie sieht es bei den Oktoberfest-Outfits für Männer aus? Was ist trendy, was geht gar nicht?
Richtig scheußlich finde ich Landhausmode, die wie ein Kartoffelsack hängt und voller Schnallen und Knöpfe ist – egal ob für Damen oder Herren. Cool sind Vintage-Lederhosen. Mit Glück erwischt man eine, die fast 100 Jahre alt ist, solche Stücke kosten dann allerdings gern mal 2000 Euro. Für meinen Geschmack darf man dazu auch gern Converse-Sneaker tragen und ein schönes Hemd. Warum nicht unifarben, schmal geschnitten und von mir aus auch von Zara. Schlimm sind diese groben Leinenhemden mit geschnürtem Ausschnitt, in denen die Männer aussehen, als verdienten sie ihr Geld als Schäfer. Ach ja, ab 2012 steige ich übrigens auch in die Trachtenmode for men ein!

7. Zum Schluss verraten Sie Wiesn-Neulingen bitte noch ein paar Insider-Tipps.
Na, wer das erste Mal beim Oktoberfest ist, der muss schon die Klassiker mitmachen: Ein Hendl essen, mehrere Maß trinken, ein Lebkuchenherz kaufen, Riesenrad fahren und mindestens einmal an die Schießbude. Ich liebe ohnehin die Fahrgeschäfte! Wer gern unter Promis ist, der kommt um den Anstich in der Käfer Wiesnschänke oder im Hippodrom nicht herum. Ich gehe gern unter der Woche und schlendere ohne den weekend-Trubel über die Theresienwiese. Mein liebster Stand ist der Vogelbauer, ein alteingesessener Vogelpfeifenverkäufer. Mein Lieblingszelt? Das Bratwurstzelt, dass ist noch relativ neu und etwas kleiner, gemütlicher. In der ersten Wiesnwoche stehe ich meist noch bis spät im Atelier, ab der zweiten sind aber dann alle Kundinnen versorgt und ich kann mich auch vergnügen gehen.

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„I do a really great show!”: Nahtlos! Interview mit Designerin Anna Sui

Für eine ganze Woche war Modedesignerin Anna Sui, deren Imperium längst auch die Konsumwelten jenseits der Kleiderstange umfasst – ob Handys für Samsung, Plastikpüppchen für Colette oder Parfum – nach Deutschland gekommen. Grund der ausgedehnten road show: die Lancierung ihres jüngsten Duftes, „Flight of Fancy”, der exklusiv bei Douglas erhältlich ist. Doch statt von Stadt zu Stadt zu jetten, jeweils die gleiche PowerPoint-Präsentation durchlaufen zu lassen und für Fotos zur Verfügung zu stehen, tourte Anna Sui (46) mit einer Art Fashion Master Class durch die Standorte der Modeschule Esmod.

 

Auch in München konnten einige Studenten der Abschlussklasse einen Look ihrer Kollektion sowie ihre Skizzen und Bildwelten präsentieren – und erhielten Feedback von Sui persönlich. Als Fan von Suis originellem Stil-Remix, von der Suzy-Wong-Ästhetik à la Shanghai in den 20er Jahren bis zum zickigen „Gossip Girl”-Look, war es mir ein Fest, der bereits mit einem Lebenswerk-Preis ausgezeichneten Designerin im Anschluss einige Fragen stellen zu können.

 

Ihr Unternehmen wächst stetig, Sie involvieren sich in so viele unterschiedliche Projekte – würden Sie sich immer noch „nur” als Designerin beschreiben oder sind Sie längst Unternehmerin geworden.

 

Ich bin tief im Herzen immer noch Designerin, und das wird auch so bleiben. Mein Talent ist die kreative Arbeit und der versuche ich auch so viel Zeit wie möglich zu widmen. Ich bin nicht wirklich eine business woman oder Firmenlenkerin. Ich bin Designerin.

 

Zu den Studenten der Esmod München haben Sie gerade gesagt, sie sollten jede Sekunde ihrer Ausbildung zum Ausprobieren, Träumen, Experimentieren, „Rumspinnen” nutzen, denn die, oft restriktive Wirklichkeit des Modegeschäfts käme noch früh genug. Das klang fasst wehmütig …

 

Na klar. Denn genau das passiert. Vor allem, wenn man zunächst für ein Modehaus, jemand anderen, arbeitet, stehen deren Bedürfnisse im Vordergrund. Dann muss man sich darauf konzentrieren, was diese Marke braucht und wie man eine verkaufbare Kollektion für sie kreiert. Da wird die eigene Arbeit rasch kommerziell. Umso wichtiger ist es für junge Designer, sich im Studium nach Herzenslust auszudrücken, quasi ihr Inneres auszuschütten, um aufnahmefähig zu werden. Als professioneller Designer, vielleicht mit eigenem Label, geht es später eben um mehr als Selbstverwirklichung, es ist commercial art, man entwirft für einen Kunden. Und trägt Verantwortung für Angestellte.

 

 

 

 

Haben Sie sich trotz allen Zwängen des Geschäftes einen kreativen Fluchtpunkt erhalten können? Wo und wie brechen Sie aus?
In meinen Modenschauen! Da balanciere ich alles aus – was ich will und was Kunden wollen. Ich baue immer wieder Looks ein, wo einige im Publikum sagen „Ich kann nicht glauben, dass Sie DAS über den Laufsteg schickt!”. Das sind die Stücke, die ich selbst brauche, damit meine Arbeit den Stress wert ist.

 

Die Welt der Parfums und der Modekosmos nähern sich immer stärker an, manche Marken haben nur als Duft überlebt. Wie sehen Sie diese lukrative Symbiose zwischen Textilien und Aromen?

 

Ich glaube, es gibt keinen Designer, der nicht ein eigenes Parfum zum Ziel hat. Die Schwierigkeit besteht darin, die ästhetische Welt eines Modeschöpfers mit einem Duft zu interpretieren. Ich finde nämlich, dass so ein Duft den Käufer genauso mitreissen muss, wie es eine Fashion Show kann. Für mich geht es hier wie da um etwas Märchenhaftes, Fantastisches, um ein Ideal, das dem Publikum oder Parfümkäufer als sehr erstrebenswert erscheint. Was ich an Parfüms mag, ist, dass sie meine Ideen noch viel weiter tragen, zu mehr Menschen, als es meine Kollektionen können. Denn, sein wir ehrlich, manchmal ist das eigene Budget eben nicht so üppig, als dass man sich gerade ein Babydoll-Kleid von Anna Sui leisten könnte. Da schlägt dann die Stunde meiner Düfte.

In den letzten Tagen war in der New Yorker Lokalpresse zu lesen, Sie wären still und heimlich zur Immobilien-Queen avanciert. Was ist dran?

 

Das ist total übertrieben. Ich habe einfach nur die Angewohnheit, Nachbarn zu bitten, mir Bescheid zu geben, wenn sie ausziehen …

 

Stichwort Demokratisierung der Mode: Vor zwei Jahren entwarfen Sie für und mit der Supermarktkette Target eine Kollektion, jetzt wurde bekannt, dass Missoni im Herbst ebenfalls für Target designen wird, von den Projekten, die H&M mit den Größen der Branche realisiert ganz zu schweigen. Ist der Flirt der Premium-Marken mit der Discounter-Theke nicht riskant?

 

Für mich ist die Zugänglichkeit meiner Kreationen immer schon das Wichtigste gewesen. Als ich mein Unternehmen gründete, ging es mir nie darum, im Elfenbeinturm der Couture zu thronen. Ich wollte keine übertriebenen Hürden zwischen Kunden und unserer Marke. Die Zusammenarbeit mit Target hat die Schwelle natürlich so weit gesenkt, wie wir es nie allein könnten. Und das Target-Team, dass die Stoffe einkauft und meine Ideen umgesetzt hat, war einfach großartig.

 

Sie waren also richtig in charge, haben den Prozess aktiv begleitet und nicht bloß ihren Namen verkauft.

 

Schauen Sie sich doch einfach die Kollektion an, die 2009 in die Läden kam!

 

Die Modewelt erlebt gerade einen riesigen Innovationsschub: Kaum mehr eine runway show, die nicht live ins Internet übertragen wird, es wird getwittert, gefacebooked und alles in Echtzeit. Wie lange kann das Live-Erlebnis einer Modenschau da noch überleben?

 

Nichts wird jemals die Eindrücke und die Atmosphäre ersetzen, die man fühlt, wenn man direkt am Laufsteg sitzt. Sie sehen die Schnitte durch Ihre Augen, nicht durch ein Kameraobjektiv. Sie hören die Stoffe rascheln. Sie fühlen die Bässe der Musik. Die Elektrizität in der Location, die transportiert sich einfach nicht über ein Video. Ich habe mir schon einige live streams von Kollegen angesehen und immer gedacht „Das war’s?”, während mit Bekannte, die dort waren, so von der Energie usw. vorgeschwärmt hatten.

 

Ein Live-Event ist aber auch eine Frage des Geldes. Nicht jeder hat die 100 000 oder mehr Euro, die so ein Model-Spektakel verschlingt …

 

Sicher, es gibt Designer, die sich auch ohne Laufsteg ausdrücken können. Und für Newcomer. Was mich betrifft, kann ich dazu aber nur sagen: Ich biete eine verdammt gute Show!

 

Diese Frage ist etwas ernster, aber in diesem Jahr muss man sie einfach stellen, gerade einer Wahl-New-Yorkerin wie Ihnen. Wenn im September im Lincoln Center die New York Fashion Show stattfindet, sind die Schrecken des 11. Septembers 2001 genau zehn Jahre her. Was für Gedanken gehen Ihnen dazu durch den Kopf?

 

Ich denke in jedem Jahr an damals, wenn 9/11 näher rückt. Denn: Die Katastrophe ereilte Manhattan einen Tag vor meiner Modenschau. Und ich war in meinem Atelier mit den letzten Anproben beschäftigt, als jemand etwas von einem Flugzeugabsturz murmelte. Ich war aber so in meine Arbeit vertieft, dass ich es nur beiläufig wahrnahm. Dann rief mich ein Freund an und fragte „Was machst du noch in deinem Büro?”. Ich wusste noch gar nicht, was los war. Dann holte mich die Wirklichkeit ein – und man weiß plötzlich, was Priorität hat. Ich habe zu meinen Angestellten gesagt, dass sie erstmal einfach im Studio bleiben sollten, das wäre sicherer. Was stimmte, denn es war zunächst schier unmöglich, per Subway oder Bus irgendwohin zu kommen. So konnten alle sich ein klein wenig sammeln und später die Not-Busse nehmen, die über die Brücken in die anderen Stadtteile fuhren.

 

Letzte Frage: Ich weiß, Sie machen keine Männermode mehr, aber gibt es in einer Schublade Pläne für ein Männer-Parfum?

 

Früher präsentierten Rockstars meine Entwürfe für Männer auf dem Catwalk – und ich habe immer noch einige Herren als Privatkunden. Deshalb sprechen mein Team und ich oft über einen Duft for men, auch in den letzten Tagen wieder. Ich glaube aber, dass ich unbedingt eine Männerkollektion bräuchte, um ein solches Parfüm-Projekt zu unterstützen. Hm, wer weiß, vielleicht kommt es einmal dazu …

 

Anna Suis neuer Damenduft Flight of Fancy, den Nahtlos! Leser bereits in unserem Oster-Gewinnspiel gewinnen konnten, ist in Deutschland exklusiv bei Douglas erhältlich. Der Preis: 30 ml kosten 29,95 Euro, es sind auch 50 bzw. 100 ml erhältlich.

 

P.S. Hier noch ein Video, in dem sich Anna Sui und Marc Jacobs bei ihrem Lieblingsitaliener unterhalten. Über die wilden 90er und wie es ist, bereits für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden zu sein:

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Interview: Die Schmuckdesignerin Saskia Diez

Saskia Diez, warum treffen wir uns hier, im diesem Eiscafé am Röcklplatz?

Mein Mann Stefan und ich essen hier öfter Eis und trinken in Ruhe Kaffee, während die Kinder auf dem Spielplatz gegenüber toben. Super-Kaffee und Super-Eis.

Zu Ihrem Schmuck. Der ist sehr zart, fast wirkt er zu fragil für eine (Medien-)Welt, die von harten Wirtschaftszahlen, schwelenden Krisenherden und Umweltkatastrophen bestimmt scheint. Wie viel Platz bleibt in diesem Klima für Kettchen, schmale Ohrhänger und Ringe, die wie Fäden wirken?

 

Zartheit ist extrem wichtig, gerade jetzt, und dass man die Schönheit nicht aus dem Auge verliert. Die vielen schlechten Nachrichten, da ist irgendwie das richtige Maß verloren gegangen. Ich habe das Gefühl, dass kleinere, speziellere Künste und Kollektionen jetzt wieder mehr Chancen haben, und all jene, die gewohnt waren, zu den Großen zu gehören, schwerer mit der Krise kämpfen müssen.

Auch der Markt für Schmuck ist hartumkämpft. Was ist Ihre Strategie, um sich durchzusetzen?

Ich versuche, Qualität zu bieten, und konzentriere mich auf Sachen, die mir persönlich ans Herz wachsen. Und ich mache die Erfahrung, dass dieser Ansatz richtig ist. Ich bekomme viel positives Feedback – und meine Firma wächst sehr stark. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich ernst genommen werde, für das, was ich mache. Das Business-Model, bei dem man vor allem für einen großen Namen zahlt, jedoch schon lange nicht mehr das kriegt, was man erwartet – und verlangen dürfte – das hat sich in meinen Augen überholt. Kaum jemand ist mehr bereit, viel Geld auszugeben, wenn das eigentliche Produkt sich rasch abnutzt. Ich stecke das Geld lieber in meine Produkte! Ich habe mit meinem Schmuck ein gutes Preisniveau gefunden: erschwinglich, aber kein Modeschmuck-Schnickschnack, den man wegschmeißt, wenn die Saison vorbei ist. Und trotzdem keine riesige Investition wie etwa Brillantringe.

Mit 2010 sei das „Jahrzehnt der Frauen“ angebrochen, wurde kürzlich verkündet: Was sind die besonderen Qualitäten von Frauen, mit denen sie die Zukunft erobern werden?

Zähigkeit! Und ein gesundes Selbstbewusstsein. Man muss damit leben können, anfangs nicht ernst genommen zu werden. Und gleichzetig sollte man nicht auf die eigene Femininität verzichten, das halte ich für einen großen Fehler vieler Karrierefrauen. Sich dauerhaft zu verstellen und gezielt auf einen wichtigen Wesensbestandteil zu verzichten – damit tut man sich nichts Gutes.

Woher kommt Ihre Liebe zu natürlichen Materialien?

Das hat mit meiner Ausbildung als Goldschmiedin und Industriedesignerin zu tun, da hat man geradezu einen Material-Fetisch. Oft ist ein Material, das mir gefällt, der Ausgangspunkt für ein Schmuckstück. Ehrlichkeit, das ist vielleicht ein blödes Wort für ein Produkt, aber Echtheit – das trifft es vielleicht besser – die ist mir sehr wichtig!

Sie eifern keinem Modetrend nach, große Acrylketten oder ähnliche fashion pieces sind von Saskia Diez nicht zu erwarten, oder?

Es ist schwierig Dinge per se auszuschließen. Ich habe auch größere Schmuckstücke im Repertoire, ich arbeite aber immer materialgerecht. Die Kugeln meiner Holzketten beispielsweise sind ziemlich groß, das entspricht aber auch dem Ursprung des Materials. Was ich nicht mag sind falsche Materialien, die so tun als wären sie etwas, was sie nicht sind. Bedampftes Plastik, das wie Metall aussieht – was für eine Enttäuschung in der Haptik. Wenn etwas aussieht wie Metall soll es auch so viel wiegen, diese Schlüssigkeit, darum geht es mir in meiner Arbeit.

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Wie viel Schmuck ist genug?

Heute trage ich sehr viel, manchmal, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin, auch mal nichts. Mir geht es um Ausgewogenheit: viele Armreifen und sonst nichts, oder auffällige Ohrringe und dann höchstens noch etwas Dezentes am Arm. Unterschiedliche Stücke zusammen zu tragen, das kann gut aussehen. Viele Schmuckträger wirken auf mich aber meist, als hätte jemand einfach vergessen, die Hälfte runter zu nehmen.

Schmuck und Männer – was ist das Problem?

Dass viele Hetero-Männer Angst haben, Schmuck sieht gleich schwul aus. Ich finde, wenn es zu jemandem passt, ist doch alles wunderbar. Und wenn ein Mann sich mit Schmuck einfach unwohl fühlt, ist das auch OK. Da es so einen Umweg, so eine gedankliche Hürde zu überwinden gibt, empfinde ich es als Auszeichnung für mich, wenn Männer bei mir kaufen. Eines meiner Unisex-Armkettchen oder die Holz- und Diamantarmbänder.

Mit Ihrem Mann, einem Industriedesigner, haben Sie eine Taschenkollektion aus strapazierfähigem Papier entwickelt. Wie war die Zusammenarbeit als Paar?

Die klappt gut, wir haben auch früher schon gemeinsam an Projekten gearbeitet. Schmuck für einen Juwelier in Frankfurt, und ich bin auch häufig bei Stefans Arbeiten dabei. Die Idee für die Taschen entstand vor ein paar Jahren, doch die Firma, der wir das damals vorschlugen, war dafür nicht bereit. Also haben wir sie schließlich für mich entwickelt. Manchmal sitzen wir wirklich an einem Tisch zusammen, denken Sachen aus und skizzieren. Aber generell arbeitet, aber generell arbeitet erst jeder für sich und man spielt sich ab einem bestimmten Stand die Dinge zu und der andere macht weiter. Streit gibt es kaum. Bei den Taschen waren wir uns immer sehr einig. Die werden jetzt ein fester Bestandteil meiner Kollektion, mit den Oberflächen und Farben werden wir aber noch weiter experimentieren. Wir planen zum Beispiel eine neue Taschenserie aus einem nachwachsenden Verbundstoff. Das werden richtige Hartschalen-Objekte. Das Grundmaterial sind verpresste Hanfplatten, quasi ein Ökokunststoff, den man von außen gar nicht als solchen wahrnimmt. Auch diese Serie werden wir mehr oder weniger zusammen entwickeln – aber es muss zu meinem Label passen.

Und was genau ist „Noble Project“?

Das ist ein großartiges soziales Projekt aus Hamburg, das von Unicef unterstützt wird und auf soziale Ungleichheit weltweit aufmerksam machen will. In einem modischen, einem Design-Kontext. Ich habe ein T-Shirt für die gestaltet, aus fair gehandelter Baumwolle, ökologisch korrekt in Deutschland bedruckt – und für jedes verkaufte Shirt geht ein Betrag an Schulen in Afrika. Eine gute Geschichte, wie ich finde, denn allein wäre ich gar nicht in der Lage, so viel zu spenden. Und indirekt nun schon.

Stichwort Charity: ändert sich da gerade etwas im Bewusstsein vieler Leute?

Ich glaube schon, man will diesen ganzen Horrormeldungen momentan einfach etwas Positives entgegensetzen. Seit ein paar Jahren bemerke ich das auch in unserem Freundeskreis, wo alle zwischen Anfang und Ende 30 sind. Wer aus dem Gröbsten raus ist, sich etwas Tragfähiges aufgebaut hat, der tritt mit einer gewissen Freiheit einen Schritt zurück. Viele bekommen Kinder, und dann kommt das automatisch, dass man auch etwas abgeben will. Wir kennen viel, die Patenschaften übernehmen, weil die Politik das eh nicht alle auffangen kann. Für einen wirklich guten Zweck habe ich auch schon mal ein Schmuckstück zur Verfügung gestellt. Auch kleine Beiträge bewirken etwas, und das sehen immer mehr Menschen ein. ♠ Interview: Matthias Hinz; Fotos: Verena Gremmer (2), www.verenagremmer.com

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